Language: Deutsch
09-16, 14:00–15:30 (Europe/Berlin), Cabinet
Warum sind digitale Diskussionen so frustrierend und wie können sie besser werden?
Wir als demokratische Gesellschaft haben ziemlich große Herausforderungen vor uns (Klima, Ressourcen, Verteilung, gesellschaftliche Normen, …). Diese akzeptabel zu lösen, wird ziemlich schwierig, wenn wir nicht “vernünftig” miteinander diskutieren können und auf Basis solcher Diskussionen dann gut informierte Entscheidungen treffen.
Leider läuft es aktuell ganz anders, insbesondere im digitalen Raum: Bei kontroversen Themen findet sachlicher Austausch gut begründeter Argumente viel seltener statt als Irreführung, Polemik und Beleidigungen bis hin zu harter digitaler Gewalt. Bezugsloses Aneinander-Vorbeireden oder das Einschlafen der Diskussion sind dann zwar noch vergleichsweise harmlose Verläufe – sie helfen aber beim Finden von Problemlösungen auch nicht.
Der Workshop motiviert sich aus der Überzeugung, dass die aktuelle Situation verbessert werden kann und sollte. Er besteht aus zwei Teilen: Phase 1 (Analyse) widmet sich der Frage, warum sowohl das Entgleisen als auch das ergebnislose Versanden von digitalen Diskussionen so oft auftritt. In Phase 2 (Entwurf) geht es dann darum, mit welchen technischen und sozialen Innovationen, die Probleme reduziert werden könnten.
Beide Phasen enthalten einen Input-Teil und gehen dann in eine moderierte und digital unterstützte Gruppendiskussion über, die hoffentlich weder entgleist noch versandet.
(Der Referent ist Teil einer Gruppe aus dem Umfeld der Bits&Bäume-Bewegung, die sich seit Mai mit dem Thema befasst.)
Carsten (aka @Cark) ist befasst sich beruflich mit Systemdynamik, "erklärbarer KI" und formaler Wissensrepräsentation. Außerdem bringt er Ingenieur:innen die Freuden der Python-Programmierung nahe. Damit er diese tollen Sachen noch möglichst lange tun kann, und aus allgemeinem Sinnstiftungsbedürfnis, engagiert er sich auch für Nachhaltigkeit und Freie Software (z.B. Bits&Bäume, FSFW, TUUWI).